Infrarot-Uhr



Infrarotlicht liegt im elektromagnetischen Spektrum unter dem sichtbaren Licht und wird unter anderem in der IR-Spektroskopie zur Strukturaufklärung chemischer Verbindungen verwendet. Bei der Hubersoft Infrarot-Uhr handelt es sich um eine Digitaluhr mit LED-Anzeige, die anstatt sichtbaren Lichts Infrarotlicht ausstrahlt. Dieses kann vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen werden, eine Digitalkamera (oder Handykamera) "sieht" es aber. Wenn man eine solche Digitalkamera auf die Uhr richtet, kann man die Uhrzeit ablesen. Die Uhr wurde für den Schaukasten im Chemiegebäude der Uni Konstanz entwickelt und ist eine eine eindrucksvolle Demonstration für Infrarotlicht, die Passanten können sie mit ihren Mobiltelefonen selbst ausprobieren.



Eine Handykamera "sieht" die Ziffern der IR-Uhr


Die Uhr enthält 172 Infrarot-Leuchtdioden ohne Linse, die mit je 20mA betrieben werden. Um den Kontrast zu erhöhen, wurde eine Infrarot-Filterplatte vor den LEDs angebracht, so dass man mit dem bloßen Auge von vorne nichts weiter als eine schwarze Fläche sieht. Die Infrarotdioden sind zu Strängen von je 4 LEDs in Reihe geschaltet, sieben dieser Stränge bilden eine Ziffer. Angesteuert werden die Stränge von einem ATmega16-Mikrocontroller über 6 Stück ULN2803-Darlington-Arrays, vor jedem LED-Strang befindet sich noch ein Vorwiderstand.



Geöffnete IR-Uhr von hinten


Die Spannungsversorgung erfolgt über zwei LM2675-Schaltregler, einer davon ein Festspannungsregler mit 5 Volt für die Logik und der andere ein einstellbarer, die die 8 Volt für die LEDs liefert. Die Software der Uhr enthält einen DCF-Decoder, hinten an die Uhr kann ein Empfänger angeschlossen werden. Alternativ kann die Uhr über zwei Taster manuell gestellt werden. Leider wurde festgestellt, dass am geplanten Aufstellungsort im Schaukasten des Chemiegebäudes kein DCF-Empfang möglich ist und somit musste auf die DCF-Fähigkeit verzichtet werden.



IR-Uhr von vorne ohne Abdeckung


Die Ziffern der Uhrzeit erscheinen je nach Kameramodell unterschiedlich intensiv und in verschiedenen Farbtönen, meistens blau, weiß oder violett. Das liegt daran, dass auf dem lichtempfindlichen CCD-Chip einer Digitalkamera vor jedem Pixel ein Farbfilter angebracht ist, der entweder grünes, rotes oder blaues Licht durchlässt. Idealerweise sollten diese Filter im Infrarotbereich gar kein Licht mehr durchlassen. In der Praxis tun sie es jedoch, und zwar je nach Farbstoff im Filter unterschiedlich stark, von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Die Kamera berechnet aus den verschiedenen Intensitäten der Pixel dann ein "Farbbild". Eine Schwarzweiß-Kamera würde ein besonders intensives Bild aufnehmen, da sie keine Farbfilter enthält und der "nackte" CCD Chip gerade im nahen Infrarot besonders empfindlich ist.



Eine "Braun D830"-Digitalkamera sieht die Ziffern der Uhr in violetter Farbe.


Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Schaltplan, Platinenlayout und Software nicht veröffentlicht werden. Das Informationsschild zur IR-Uhr im Schaukasten kann hier als Word-Dokument heruntergeladen werden.





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